Brief an den Chef des Ersten russischen Fernsehens Konstantin Ernst

Brief an den Chef des Ersten russischen Fernsehens Konstantin Ernst

Im Brief wurden unrichtige Aussagen über Kämpfe in Bergkarabach kritisiert, die in der Sendung „Vremja pokajet“ geäußert wurden 

                          

 

 


                                     An den Chef des Ersten russischen Fernsehens Konstantin Ernst

 

Sehr geehrter Ernst

Ich bedauere sehr, dass es in der Sendung „Vremja Pokajet“ am 4.April auf die Fragen „Wer hat den Krieg angefangen?“ und „Warum brach der Krieg nämlich jetzt aus?“ von Teilnehmern beider Seiten keine richtige Antwort gegeben wurde. Die Antwort darauf ist aber ganz einfach. Seit über 20 Jahren erwarten wir Ergebnisse der Friedensverhandlungen, und in diesem Zeitabschnitt wurden und werden tagsüber viele aserbaidschanische Soldaten im Alter von 18 bis 20 Jahren von armenischen Separatisten erschossen. Alle diese Ereignisse wurden gefilmt und die Daten archiviert. Diese Informationen wurden übrigens auf den Webseiten azertag.az, az.trend.az veröffentlicht. Unsere menschlichen Verluste durch Angriffe von armenischen Separatisten sind enorm. Am 1.April eröffneten die armenischen Soldaten wieder Feuer auf Zivilisten. Die Lage war so gefährlich, dass die Zivilisten in sichere Gebiete gebracht wurden.          

 Was aber die Frage „Warum brach der Krieg nämlich jetzt aus?“ angeht, gibt Aserbaidschan als ein Land, dessen Gebiete besetzt worden sind, heute eine treffende Antwort auf die Angriffe des Aggressor-Landes. Manche Menschen verbinden diesen Vorfall aber leider mit den Auseinandersetzungen zwischen der Türkei und Russland. Verglichen mit einer soziologischen Studie erinnert das mich nur an naive Kinderspiele.

Seinem proarmenischen Ansatz weiter treu bleibend, behandelt das Erste russische Fernsehen diese historische Frage sehr oberflächlich und einseitig. Alles andere zeigt natürlich die Zeit.                                                      

 

Afaq Masud - Schriftstellerin,

Künstlerin und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften

 

 

 

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