Ein Aserbaidschaner, der den Nobel-Brüdern die Stirn bot
Seine Tätigkeit in der Erdöl-Industrie nahm Schemsi Asadullayev erst als Handkarrenfahrer auf. Mit einem unermüdlichen Fleiß und besonderen Fähigkeiten verzeichnete er später jedoch große Erfolge. Außerdem baute er erstes Mal unter den aserbaidschanischen und russischen Besitzern von Erdölbergwerken eine eigene Tankerflotte auf. Und von nun an wurde das Erdöl mittels Tankerflotten befördert. Anschließend führte er das Pipeline-System ein. Hiermit baute er sich einen großen Namen auf wie die Nobel-Brüder. Später nannte man ihn sogar den Gegenspieler von Nobels. Als die Nobel-Brüder in Russland, der Türkei, dem Iran und Finnland ihre Niederlassungen gründeten, tauchten im Augenblick auch die von Schemsi Asadullayev auf. Da er seine Produkte billiger verkaufte, konnte er mehr Kunden locken. Damit wurde er zu einem der reichsten Menschen in Aserbaidschan. Schemsi Asadullayev war auch bei vielen Aktionen für wohltätige Zwecke aktiv. Zum Beispiel stellte er eine große Summe zur Errichtung der Realschule in Baku zu Verfügung (jetziges Universitätsgebäude für Wirtschaft).
S. Asadullayev selbst erhielt allerdings keine Schulausbildung. Trotzdem legte er großen Wert auf die Bildungsarbeit. Daher übernahm er das größte Alexandrov-Institut für Lehrer im Südkaukasus und rief ein Stipendium ins Leben, das seinen eigenen Namen trug. Damit gelang es ihm, den Anteil der aserbaidschanischen Studierenden am Studium zu steigern. Mit eigenen finanziellen Mitteln ließ er auch eine Kirche in Kaluga renovieren. Er verschenkte der muslimischen Gemeinde in Moskau sogar eines seiner Häuser in Vosdvijenka, das kurz darauf in eine Privatschule für muslimische Kinder umgebaut wurde.
Der Wohltäter war auch in Astarchan sehr bekannt. Laut Forschungen von Eldar Idrisov besaß die Gesellschaft „Kaukasus und Merkur“ ein Erdöl-Depot in einer Siedlung auf der Insel Mansur. Dieselbe Siedlung wurde später nach S. Asadullayev (Die Siedlung Asadullayevo) genannt. Die Gesellschaft „Kaukasus und Merkur“ transportierte selbst viele Erdölprodukte von Baku nach Astrachan. Im Jahr 1918 wurde die Insel vom Amt für staatliches Eigentum Astrachan an die Grundstücksbesitzer verpachtet.
Bis zur Revolution war die Siedlung staatlich nicht registriert. Es gab dort jedoch eine Erdölbrücke von S. Asadullayev. Außerdem lagen dort eine Heizölfabrik, Erdöl-Reservoirs und Landebrücken. Es kostete damals viel Geld, Erdölarbeiter jeden Tag auf die Insel zu bringen. Daher beschloss die Erdölproduktionsgesellschaft dort Wohnhäuser in Form einer Kaserne zu errichten, die besonders für die Familien der Erdölarbeiter vorgesehen waren. Nach der Oktober-Revolution wurden alle Schiffe und Erdöl-Reservoirs verstaatlicht. Nach 1918 wurde die Siedlung Asadullayevo staatlich anerkannt. Bis 1985 machte die Insel viele Fortschritte. Aber während der Umgestaltung von Gorbatschov wurde alles aufgelöst. Trotzdem bewahrt die Siedlung in ihrem Namen ein großes Andenken an S. Asadullayev.
Nesaket Aghayeva
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