31. März Massaker in historischen Quellen
Vom 30. März bis 3. April 1918 wurden mehr als 15.000 Aserbaidschaner beim Massaker in Baku von armenischen Bewaffneten, die dem vom bolschewistischen Stepan Schahumjan geleiteten Bakuer Sowjet und der Partei Daschnakzutjun unterstanden, ermordet.
“New Republics in the Caucasus”, The New York Times Current History, v. 11 no. 2 (March 1920), p. 492
Michael Smith. “Anatomy of Rumor: Murder Scandal, the Musavat Party and Narrative of the Russian Revolution in Baku, 1917-1920”, Journal of Contemporary History, Vol 36, No. 2, (Apr. 2001), p. 228
Während der Regierungszeit der Demokratischen Republik Aserbaidschan wurde der 31. März in Jahren 1919 und 1920 als Nationaler Trauertag begangen.
Unmittelbar nach der Oktoberrevolution von 1917 wurde auf Anweisung des Anführers der russischen Bolschewiki, Wladimir Iljitsch Lenin, im ölreichen Gouvernement Baku unter dem Vorsitz von Stepan Schahumjan des Bakuer Sowjets gegründet. Die russischen Bolschewiki und die armenischen Daschnaken übernahmen die Macht in Baku, entwaffneten die kleine Anzahl der muslimischen Bewaffneten und begannen, Zivilisten zu töten, und die Stadt zu plündern.
Das von Armeniern an friedlichen Muslimen verübten Massaker wurde teilweise verlangsamt, als sich das 36. turkestanische Regiment, die Kriegsschiffe "Ardahan" und "Krasnowodsk" in dem Hafen im Osten der Stadt ankamen. In einem Brief an den Rat der Volkskommissare der RSFSR vom 13. April 1918 schrieb S. Schaumjan: „In den Schlachten in Baku am 30. und 31. März und 1. April kämpften die sowjetische Rote Armee, die von uns aufgebaute Armee, die Rote Flotte, und die armenischen nationalen Militäreinheiten auf unserer Seite. Außerdem standen uns drei- bis viertausend Daschnakzutjun-Kämpfer zur Verfügung.“
Articles and speeches of the Bolshevik Extraordinary Commissar for the Caucasus, 1924, p. 224
Der zukünftige Führer der nationalen Bewegung von Südaserbaidschan Seyyed Dschaʿfar Pischewari, der zu dieser Zeit in Baku war, schrieb in seinem Artikel „Das Schicksal der ersten Sowjetregierung in Baku“: „Ich habe mit eigenen Augen die Gräueltaten der Daschnaken, die Ermordung der unschuldigen Menschen, insbesondere der neutralen Iraner, und das Verbrennen deren Leichen in Karawansereien gesehen. Es war eine sehr tragische und widerliche Tat. Das Verbrechen, das die Daschnaken ohne Grund nur aus Hass und Feindseligkeit begangen haben, hat alle verärgert und gequält.“
http://tarixinstitutu.az/personalities/view/109
Laut dem Bericht der Außerordentlichen Untersuchungskommission der Demokratischen Republik Aserbaidschan (ADR), der Hunderte von Aussagen der Augenzeugen enthielt, griffen gut ausgebildete und bewaffnete armenische Gruppen mit einer großen Anzahl von Maschinengewehren Zivilisten, darunter Alten, Kinder und Frauen, überfielen die Häuser der Muslimen und massakrierten sie mit Schwertern und Bajonetten, warfen die Kinder in die Flammen des brennenden Hauses, bajonettierten sogar die drei- oder vier Tage alten Babys. Die Armenier töteten nicht nur die Muslime, sondern plünderten und zerstörten auch ihr Eigentum. Die Leichen 57 muslimischer Frauen und Kinder wurden lange danach aus einem Brunnen ausgegraben. Ihre Ohren und Nasen waren abgeschnitten und ihr Bauch zerrissen.
http://www.milliarxiv.gov.az/en/fovqelade-tehqiqat-komissiyasi
In jenen Tagen zerstörten die armenisch-daschnakischen und russisch-bolschewistischen Streitkräfte des Bakuer Sowjets alte historische Gebäude und architektonische Denkmäler der Stadt und verursachten große Schäden an öffentlichen und privaten Gebäuden.
Die Redaktionen der Zeitungen „Açıq söz“ und „Kaspi“, Hunderte von Gebäuden, darunter die Moscheen „Təzəpir“ und „Şah“, das Gebäude „İsmailliyyə“, die Moschee „Keyqubad“, die im 14. Jahrhundert neben dem Palast der Schirwanschahs gebaut worden ist, sowie die Hotels „İsgəndəriyyə“, „Dağıstan“, „İslamiyyə“ wurden niedergebrannt.
Der Völkermord wurde auch in anderen Regionen Aserbaidschans fortgesetzt. Im März zerstörten 2.000 mit Artillerie und Maschinengewehren bewaffneten Daschnaken, die von Baku nach Schamachi bewegten, 15 muslimisch besiedelte Dörfer auf dem Weg vollständig, belagerten dann die Stadt und töteten brutal Tausende von Muslimen. Der Rechtsanwalt A.F. Novatsky, Mitglied der Außerordentlichen Untersuchungskommission, sagte in einem Bericht, dass er in Schamachi, das vollständig zerstört wurde, im Sommer 1918 kaum Überlebende gefunden habe.
http://elibrary.bsu.az/yenii/ebookspdf/Qm3tZMW0.pdf
“Azərbaycan” qəzeti (rus dilində), “Şamaхının son günləri”, 30 mart 1919-cu il
Alle, die das Massaker in Schamachi anführt haben, waren Armenier - Stepan Lalajev (Lalajan), Gawril Karaoghlanjan, Gülbandjan, Michail Arzumanov, Karapet Karamanov, Schuschintsa Aghamalova, Samuel Daliyev, Petrosjants und lokale armenische bewaffnete Bands in Schamachi.
Məhərrəm Zülfüqarlı: Şamaxı soyqırımı, 1918, Shamakhı genocıde
Laut Berichten wurden während des Völkermords 15.000 bis 20.000 Aserbaidschaner in Baku, 7.000 in Schamachi und 6.000 in Guba getötet. Es war unmöglich, die Anzahl der ermordeten Menschen in den Provinzen Salyan, Navahi, Länkäran und Kurdamir zu bestimmen. Der Grund dafür war die Aussetzung der Untersuchung durch die Bolschewiki, die nach dem Sturz der nationalen Regierung die Macht übernahmen.
https://az.wikipedia.org/wiki/Mart_soyqırımı
Der 31.März wurde nach einem Erlass von Nationalleader Heydar Aliyev vom 26. 03.1998 zum Tag des "Völkermordes an den Aserbaidschanern" erklärt.
http://www.e-qanun.az/framework/4684
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