Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien: Gründe und Folgen
"Ich bin der Ansicht, dass jeder Mensch, egal welcher Nationalität und ungeachtet seines sozialen Status gleiche Rechte haben sollte", so V. Pryachin. (aus der Zeitung „Zentralasien und Kaukasus", Nr6, 2002, 18.Seite)
Die internationale Lage hat sich nach dem Kalten Krieg deutlich verändert. Daher muss man mit der Analyse und Auswertung internationaler Konflikte, die nach dem Kalten Krieg entstanden sind, praktisch bei Null anfangen. Das endgültige Ziel der Analyse ist es, neue wichtige und fundierte Informationen zum Bergkarabach-Konflikt zusammenzutragen und hiermit anhand dieser Informationen praktische Vorschläge zur Lösung des Konfliktes zu bieten. Diese Vorschläge können tatsächlich die Regelung des Konflikts erleichtern. Bevor man Vorschläge zur Lösung des Konflikts bearbeitet, muss man erst darauf achten, welche Konflikte es zwischen den Völkern gibt, die einst lange Zeit in dem nicht so großen Bergkarabach-Gebiet zusammengelebt haben. Eine wichtige Rolle spielte dabei selbstverständlich eine dritte Macht, die den Frieden schaffte.
Aserbaidschan wurde erst von dem russischen Reich und später der Sowjetunion erobert. Am 4.Juli 1921 wurde zwischen der Sowjetunion und der Türkei der Moskauer Vertrag abgeschlossen, mit dem die Staatsgebiete Aserbaidschans festgestellt wurden. Am 5.Juli 1921 erhielt Bergkarabach auf den Beschluss des Kaukasischen Büros der kommunistischen Partei Russlands seine Autonomie innerhalb Aserbaidschans. Neben den bekannten russischen Staatsmännern trugen nämlich die Politiker armenischer Herkunft zur Lösung dieser Frage bei. Sie waren der Ansicht, dass die Erhaltung wirtschaftlicher und politischer Beziehungen mit Aserbaidschan sehr wichtig war. Nachdem Aserbaidschan von der Sowjetunion erobert wurde, erhob Armenien vielmals territoriale Ansprüche auf aserbaidschanische Gebiete. Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg und später in Jahren 1960-68 tauchten wieder die separatistischen Bestrebungen von Armeniern auf. Trotzdem wurden diese Bestrebungen jedes Mal von politischer Elite dauerhaft verhindert. „Perestrojka" und die ersten Jahre der Unabhängigkeit rufen auch tragische Ereignisse in Erinnerung. Die im Südkaukasus neu entstandenen Staaten und in erster Linie Armenien begannen mit scharfen Attacken, um ihre „alten" Gebiete zurückzuerobern. Armenien wurde zum Anstifter der blutigen Ereignisse, indem es 1919 Kriege gegen Nachbarländer führte. 30 Prozent der Bevölkerung im Südkaukasus kam in der Folge ums Leben, und Aserbaidschan verlor dadurch einen Teil seiner historischen Gebiete. Und die Autonome Republik Nachitschewan wurde durch den Megri-Korridor von Aserbaidschan getrennt. Für die Anzahl menschlicher Verluste zählt der Bergkarabach-Konflikt zu den größten regionalen Konflikten im GUS-Raum, der daneben auch eine große politische Katastrophe herbeiführte. In diesem Sinne steht er unter besonderer Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft. Das Massaker in Bergkarabach bedeutet eine Gefahr für moderne Weltordnung, internationale Sicherheit und menschliche Zivilisation.
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