Architektonische Geheimnisse der historischen Denkmäler in Aserbaidschan
Geheimnisse vieler historischer Bauwerke und Denkmäler in Aserbaidschan bleiben bis heute noch unentdeckt. Als „Tor zwischen Ost und West" besitzt Aserbaidschan eine wichtige strategische Stellung in der Welt. Daher kamen viele Händler, Künstler und Karawane aus anderen Ländern hierher. Außerdem brachten viele Menschen aus östlichen Ländern neue Baukultur nach Aserbaidschan mit und verwendeten sie hier.
Das Wunder von Göytschay
Um seiner Tochter zur Mitgift zu geben, ließ ein reicher Mensch aus dem Landkreis Göytschay den bekanntesten Hamam in Göytschay aufbauen. Der Hamam liegt unter der Erde und ist das älteste Bauwerk im Zentrum von Göytschay. Man hat aber bis heute keine Ahnung davon, wo das Abwasser aus dem Hamam hingeleitet wird. Das Abwassersystem des Hamam wurde mehrmals erforscht und aber leider keine Ergebnisse erzielt. Der Fakt deutet selbst drauf hin, welch ein Bauwunder der Hamam sei. Das ist jedoch nicht die einzige Besonderheit des Hamams. Der quadratförmige Hamam liegt in einer Tiefe von zwei Metern unter der Erde und besteht aus drei gewölbten Räumen, von denen zwei als Frauen-Badezimmer und einer als Männer-Badezimmer vorgesehen waren. Gebrauch machen könnten vom Hamam zur gleichen Zeit 70 Menschen.
Mysterien des Mädchenturms
Der Mädchenturm wurde im 12.Jahrhundert vom bekannten Architekten Masud Davudoglu gebaut. Um die Geschichte ranken sich viele Mythen. Von den architektonischen Besonderheiten dieses völlig mysteriösen Schlosses wird nicht so viel gesprochen. Das Schloss wurde auf einem riesigen Felsen aufgebaut und von oben sieht es in Form der Zahl 9 aus. Von oben gesehen sieht es auch dem Paisleymuster (Buta) ähnlich aus. In aserbaidschanischer Mythologie symbolisiert das Paisleymuster das Feuer, Licht und die Sonne. Das Bauwerk besitzt 8 Fenster. Die oben angebrachten 4 Fenster sorgen für maximalen Lichteinfall, sodass der Innenraum des Schlosses am 22.Dezember, dem Tag der astronomischen Jahreszeit, durch Sonnenstrahlen völlig beleuchtet wird. Nämlich an diesem kürzesten Tag des Winters beteten die Priester für den Sonnenzyklus, wird es auch geschätzt. Es ist ein wirklich beeindruckendes Faktum, dass die Sonnenstrahlen nur einmal im Jahr durch die Fenster hereinfallen. Ihre Bestätigung findet die Annahme auch in den Aufzeichnungen russischer Offiziere und Ingenieure aus dem 19.Jahrhundrt. Den Mädchenturm nannten sie damals „Chunsar", was „Sonnenschloss" bedeutete.
Zwei mysteriöse Badehäuser in Baku
Eines davon heißt „Hadschi-Bani-Hamam" und wurde im 15.Jahrhundert aufgebaut. Der Auftrag für den Bau des Hamam wurde von Hadschi Bani vergeben und daher nach seinem Namen genannt. Der Hamam wurde auf einem Karawanenweg aufgebaut, was auch für andere muslimische Städte spezifisch war, und zeichnete sich durch seine kolossale Größe aus. Bevor die Karawanen durch die Stadt zogen, mussten sie unbedingt den Hamam besuchen und sich dort waschen. Erst nur danach durften sie in die Stadt einmarschieren. Der Hamam wurde erst bei den archäologischen Forschungen 1964 entdeckt. Dabei wurden auch alte indische Architekturspuren ausfindig gemacht. Prachtvolle Dächer des Hamam verleihen den kleinen Räumen natürliche Beschaffenheit.
Ein anderer bekannter Hamam in Baku heißt „Hadschi-Gasim-Hamam" und wurde zur Zeit von Schah Chalilullah I. im heimischen Baustil aufgebaut. Er besteht aus einer Eingangshalle, Umkleide- und Badezimmern und einer Schatzkammer und auch einem Heizungsraum. Die Umkleide- und Badezimmer waren mit den Kuppeln mit Kreuz versehen. An den Ecken waren Kammern angelegt worden. Im Innenraum des Hamams bilden die konstruktiven und architektonischen Formen eine perfekte Kombination. Im Fußboden und Wänden waren Wasserleitungen verlegt, womit das ganze Badehaus mit warmem Wasser versorgt wurde.
Elmin NURİ
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