Das Jahr 1426, kalte Wintermonate. Das erschöpfte Aussehen des Derwisch mit dem Handstock und der Umhängetasche, der unterwegs von Schamachi nach Baku war, zog die Aufmerksamkeit der vorbeigehenden Passanten auf sich. Niemand wusste jedoch, dass er nicht vom langen Weg müde war. Das was ihn ermüdete, waren die Handlungen, die die Ehre und den guten Namen der Derwische verletzten. Weil er sich damit nicht abfinden konnte, kam er von Schamachi nach Baku.

Nach dem Tod von Sadr ad-Din, des Scheichs von Schirvan, begann der Steit um die Nachfolge des Murschid (spiritueller Lehrer) im Khanat. Scheich Sadr ad-Din hat jedoch Sayid Yahya vor seinem Tod zu seinem Nachfolger ernannt. Nach Scheichs Tod widersetzten sich aber einige Derwische, die Sayid Yahyas Weisheit nicht zu schätzen wussten, gegen seine Ernennung zum Murschid. Und daher wird ein Murid namens Pirzade an seiner Stelle zum Scheich genannt. Und danach kommt Sayid Yahya nach Baku. Weder er selbst, noch die anderen Murids aus Schamachi wussten, dass sein Umzug nach Baku ihm den Ruhm als ein großer Murid des Orients gebracht hätte. Und später gründete er mit unmittelbarer Unterstützung von Schirvan-Schah eines der berühmtesten Bildungszentren - Die Sayid-Yahya-Medresse - in Baku. Die erste Aufgabe des Bildungszentrums war die Erweiterung der Ideen des Chalvatiyya-Ordens. Hier wurden daneben auch weltliche Wissenschaften unterrichtet. Nachdem Sayid Yahya nach Baku gezogen war, gründete er mit Unterstützung von Chalil Ullah I das erstgrößte Kloster des Chalvatiyya-Ordens. Seine Hilfe bei der Gründung des Klosters in Baku betonte Sayid Yahya mehrmals in seinen Werken. Mehr als ein Kloster war die Sayid-Yahya-Medresse als ein Bildungszentrum Ruhm gemacht. Und daher kamen viele Menschen aus östlichen Ländern hierher.