Erinnerungen an den bekannten Maler

Erinnerungen an den bekannten Maler

Der Journalist Fasil Rahmansade erzählt die Geschichte seiner Bekanntschaft mit dem Maler Eschref Heybet.  

Am Ende meines Arbeitstages in der aserbaidschanischen Botschaft in Deutschland ging ich hinaus auf den Parkplatz. Kaum war ich ins Auto eingestiegen, das ich von der Botschaft zur Verfügung hatte, näherte sich mir ein Mann:

-„Entschuldigung, können Sie mich auch in Ihrem Auto mitnehmen, wenn Sie in Richtung Stadtmitte Bonn fahren?", fragte der Mann.  

Da er mich in perfektem Aserbaidschanisch ansprach, antwortete ich auch auf Aserbaidschanisch:

-„Ja, gerne! Steigen Sie bitte ein!"

Und dadurch lernten wir uns besser kennen. Er erzählte mir kurz über sich.

Sein Name ist Eschref Heybet. Eschref ist vor kurzem nach Deutschland gezogen und lebt in Koblenz. Er wurde 1951 in der Innenstadt (İçərişəhər) geboren. Sein erstes Studium der Malerei absolvierte er an der Asim-Asimsade-Malerschule und anschließend besuchte er Malerakademie in Tiflis. Nach dem Abschluss des Studiums musste der junge Maler leider seine Heimatstadt verlassen. Im Jahr 1980 mussten in Moskau die Olympischen Spiele stattfinden. Als Monumentalmaler wurde er auch zur Gestaltung und Ausschmückung einer Turnhalle nach Moskau eingeladen. Er erinnert sich an jene Zeit:

„Eine meiner Ausstellungen, die mir am meisten im Kopf geblieben ist, hat in dem Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen stattgefunden. Staatspräsident Ilham Aliyev arbeitete auch dort als Lehrer. Nämlich mit Unterstützung von Ilham Aliyev und anderen aserbaidschanischen Intellektuellen habe ich meine Werke ausstellen können."

Er lebte etwa 18 Jahre in Moskau. Trotzdem fiel ihm schwer, sich an einige Einschränkungen gewöhnen zu müssen. Er wünschte sich immer noch eine frei, schöpferische und inspirierende Atmosphäre. Er glaubte, dass die Künstler in den meisten Ländern der Welt frei seien. Und schließlich nach dem Zerfall der Sowjetunion hatte er auch wie andere Künstler freie Bahn und zog sofort nach Deutschland. Anfangs lebte er in Mainz. Von Heimweh geplagt, begab er sich auf die Suche nach Landesleuten im Ausland und kam häufig mit ihnen zusammen. Der Maler traf sich auch mit dem Botschafter der Republik Aserbaidschan in Deutschland, Herrn Huseynaga Sadiqov und äußerte ihm seinen Wusch, die Kulturgesellschaft Baku in Mainz zu gründen. Der Botschafter begrüßte seine Idee und unterstützte ihn dabei.

       In jedem seiner mit Ölfarbe gemalten Bilder lässt der Maler ein kleines Aserbaidschan erscheinen. Und hiermit wollte der Maler in all diesen Bildern die wunderbare Schönheit unserer Heimat im Großen und Ganzen darstellen. Die Werke des Malers wie „Die Straßen in der Innenstadt", „Aserbaidschanische Suite", „Baku", „Abscheron", „Liebe im Orient" verzauberten seine Landsleute im Ausland und milderten ihnen mindestens jeweiliges Heimweh und führten sie gedanklich in die Heimat, in Aserbaidschan zurück.

Nicht nur für Aserbaidschan, sondern für islamische Welt war die Eröffnung der Ausstellung eines muslimischen Künstlers im Vatikan von großer Bedeutung. Seine Heimat Aserbaidschan war das zentrale Thema im Schaffen des talentierten Malers. Trotzdem wandte er sich unerwartet den biblischen Motiven zu. Seine neuen Bilder mit biblischen Themen stießen zwar auf ein großes Interesse. Es geschah zum ersten Mal in der Geschichte der Kunst, dass ein türkischer Maler zahlreiche Werke mit biblischen Motiven geschaffen hat. Neben dem Vatikan und Rom erweckten seine Bilder auch in anderen europäischen Ländern großes Interesse. Die Reihe seiner Bilder wurde neben dem Vatikan auch in der Schweiz, Belgien und anderen Ländern ausgestellt.

Im Vatikanpalast finden regelmäßig die Ausstellungen der Werke von klassischen Malern statt. Mit dem Auftritt des aserbaidschanischen Künstlers Eschref Heybet wurden jedoch zum ersten Mal in der Geschichte des Museums die Bilder eines modernen Malers ausgestellt. Radio Vatikan strahlte eine 30-minutige Sendung über den Erfolg der Ausstellung des Malers aus. Die in Deutschland erscheinende Internationale Christliche Zeitung veröffentlichte eine große Rezension, in der die Eröffnung der Ausstellung als eines der bedeutendsten Ereignisse für den Vatikan beschrieben wurde.      

  Fasil Rahmansade

 

 

 

 

 

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