Die vergessenen aserbaidschanischen Musikinstrumente

Die vergessenen aserbaidschanischen Musikinstrumente

 Saiteninstrumente haben bei der Entstehung der Musikkultur in Aserbaidschan eine unersetzliche historische Rolle gespielt. Obgleich einige davon ihre Form im Wandel der Zeit verändert haben, existieren sie noch heute. Viele davon haben aber ihre Existenz vor langem beendet. In meinem heutigen Artikel will ich Ihnen über einige alte Musikinstrumente berichten:

Çəng war bei vielen östlichen Völkern im Gebrauch. Über die größte Reichweite unter ihnen verfügte jedoch das aserbaidschanische Çəng. Es war etwa mit 31-32 Saiten bespannt. Später wurde es von westlichen Musikwissenschaftlern vergrößert und verbessert und erhielt hiermit sein heutiges modernes Aussehen. Es wird angenommen, das Wort „Çəng" bedeute „nach etwas greifen" oder „etwas festhalten".

Ikri zählt zu den ältesten aserbaidschanischen Musikinstrumenten. Ikri ist älter und einfacher als Çəng. Im Buch „die Musikinstrumente und ihre Arten" des berühmten Musikwissenschaftlers und Philosophen Abd al-Qadir Maraghi wird viel Aufschluss über Besonderheiten von Ikri gegeben. In seinem Buch behauptet Abd al-Qadir Maraghi, dass die Bünde von Ikri aus Holz und von Çəng aus Zwirn hergestellt wurden. Diese Tatsache deutet darauf hin, dass Ikri zu den ältesten Arten der Harfen zählt.

Nushe ist auch eines der ältesten aserbaidschanischen Musikinstrumente. Es wurde vom Musikwissenschaftler und Philosophen Safi ad-Din al-Urmawi im Mittelalter erfunden. Der Unterschied zwischen der Nushe und der modernen Harfe ist nicht so groß. Sie war mit 81 Saiten bespannt. Da die Stimmung jeder drei Saiten von gleicher Höhe war, besaß sie 27 unterschiedliche Stimmen.

Tambur war eines der meist verbreiteten Musikinstrumente unter türkischen Völkern. Er ist mit zwei Saiten bespannt und stammte aus dem Gebiet Schirvan. Da de Tambur aber bei den Täbrisern sehr beliebt war, nannten sie ihn Schirvan-Täbris-Tambur. Im Gegensatz zu anderen Saiteninstrumenten wurde er nicht mit dem Plektrum, sondern mit den Fingern gespielt.

Rud zählt auch zu den ältesten aserbaidschanischen Musikinstrumenten. Sie war außerdem der Vorläufer der heutigen Ud und gehörte vorwiegend zum Hof und war bis zum 16.Jahrhundert im Gebrauch.  

Barbat war ein Saiteninstrument, die mit dem Plektrum gespielt wurde. Sie sah der Ud ähnlich aus und besaß einen schweren Korpus und langen Hals. Weit verbreitet waren diese Instrumente neben Aserbaidschan auch im Iran, Irak, der Türkei und anderen zentralasiatischen Ländern.

Ceqane war Vorläufer der heutigen Kamantsche und verfügte über 4 Saiten. Das Instrument bestand aus einem birnenförmigen Körper, einem Hals und einem Kopf. Ihr länglicher Körper besteht aus 9 Teilen und wurde aus Nuss-, Sandel- und Buchenholz gefertigt. Um den Hals am Körper zu befestigen, wird außerdem ein langer Eisenspieß verwendet. Er dient außerdem als Unterstützung, um das Musikinstrument zwischen Beinen aufrecht halten zu können. Die Oberfläche des Körpers von Cegane war mit 55 mm breitem Kieferholz überzogen.

Çoğur: Laut historischen Quellen wurden bereits in einem Zeitraum zwischen 12 und 16 Jahrhunderten bei Sufi-Feierlichkeiten im Kaukasus, dem Iran und Anatolien öfter die „Cagur", „Cugur" oder „Cogur" genannten Musikinstrumente benutzt. Der bekannte aserbaidschanische Staatsmann und Dichter Schah Ismail Khatai berichtete auch in seinem Buch „Dahname" öfter von Çoğur.   

Rabab: Es wird angenommen, dass Rabab aus arabischen Ländern kommt. Er wurde jedoch durch aserbaidschanische Miniatur-Maler bekannt.  

Santur war ein Saiteninstrument. Da sie aber mit dem Schlägel gespielt wurde, zählte sie gleichzeitig zu den Schlaginstrumenten. In Aserbaidschan wurde sie bis zum 19.Jahrhundert benutz. Die ältesten Santuren gehen zwar bis in die Sumer-Zeit zurück.     

 

Elmin Nuri

 

 

ANDERE ARTIKEL