Versteckte Orte in Baku
Der erste Aufschluss über die Stadt Baku wurde 3500 Jahre vor Christentum, zur Zeit des Pharao Menesa, im Buch „Die Toten" gegeben. Die zwölftausendjährigen Felsenzeichnungen In Gobustan und Abscheron und andere archäologische Funde in der Nähe von Baku weisen auch drauf hin. Im ersten Jahrhundert vor Chr. wollten die römischen Feldherren Pompeius und Lukull den Transkaukasus erobern. Zu diesem Zweck wurden militärische Siedlungen um Baku errichtet. Die von Augustus über diese Siedlungen geschriebenen Steinschriften sind sprechende Beweise dafür. Davon ausgehend schätzt man das Alter von Baku auf 5 500 Jahre. In einer so alten Stadt gibt es selbstverständlich viele historische Denkmäler aus dem Altertum und Mittelalter. In diesem Artikel wollen wir Ihnen aber über versteckte Orte und Denkmäler in Baku erzählen. Im Vergleich mit anderen Denkmälern wie beispielsweise dem Mädchenturm sind diese Denkmäler für viele jedoch unbekannt.
Die meisten Touristen, die aserbaidschanische Geschichte kennenlernen wollen, besuchen meistens die Innenstadt von Baku. Dabei werden ihnen insbesondere der Schirvanschah-Palast, das Mädchenturm und einige Moscheen gezeigt. Die verborgene Welt der alten Stadt unter der Erde ist an sich eine Geschichte. Sie ist voller historischer Bauten, die bei einem Bewunderung hervorrufen können. Dazu gehören unterirdische Hamams, Wasserkammern und verborgene Tunnel.
Unter aserbaidschanischen Städten und Festungen aus dem Mittelalter waren viele verborgene Gänge und Tunnel zum Schutz. Darüber gibt es viele Informationen. Um den Soldaten eine ungehinderte Bewegung innerhalb der Festung zu ermöglichen, wurde in der Innenstadt von der nördlichen Seite bis hin zu Doppeltoren ein Tunnel geschaffen. Außerdem gewährte der Tunnel den Soldaten Eingang zum Munitionsraum. Seine strategische und bauliche Bedeutung hat dieser unterirdische Gang heute noch erhalten. Zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Gründen wurde er aber gesperrt.
Ein anderes verborgenes Denkmal in Baku ist das „Bayil-Schloss" . Es wurde im 13.Jahrhundert aufgebaut. Infolge der starken Erdbeben stand aber das Schloss später unter Wasser. Gelegentlich war das Schloss aber beim Meeresspiegelabfall herauszusehen. Heutzutage ist es wieder unter Wasser. In der „Farhadname" genannten Gedichtsammlung von Arif Ardabili wurde viel Aufschluss darüber gegeben. Das Schloss ist 180 Meter lang und 35 Meter weit. Es wird seit etwa hundert Jahren von Wissenschaftlern erforscht, obwohl es unter dem Wasser liegt. Es ist der Wissenschaft seit Langem bekannt, dass sich das Schloss in der Tiefe des Kaspischen Meeres befindet. Im Jahre 1872 wurde die Karte des Bakuer Hafens von russischen Kartenzeichnern gezeichnet. Bereits auf dieser Karte wurde dargestellt, wie die Steine des Schlosses über dem Meeresspiegel zu sehen waren. Mehr als für das Denkmal interessierte man sich dabei für das Höhenniveau der Oberfläche des Kaspischen Meeres. Außerdem hat Abasgulu Aga Bakichanov auch in seinem Buch interessante Aufschlüsse über das Schloss gegeben. Nach den Erforschungen wurde festgestellt, das Schloss sei 1232-33 zur Zeit von Schirvanschah Faribürz in der Nähe des Kaspischen Meeres auf einem Hügel in Bayil aufgebaut worden. Bei Untersuchungen im Schloss wurde eine Schriftplatte gefunden, worauf auch der Name des Architekten des Schlosses Abdül Macid Masud geschrieben stand. Er hat gleichzeitig den Bauprozess eines anderen Schlosses für den Schutz der Halbinsel Abscheron geleitet. Die Struktur der Steine, die für den Bau des Schlosses verwendet wurden, weist drauf hin, dass die Baukunst vor ca. 8 Jahrhunderten in Aserbaidschan zu hoch entwickelt war.
In den Wänden des Schlosses wurden der Reihenfolge nach die Namen von Schirvanschah-Herrschern eingraviert. Und über dem Namen jedes Herrschers stehen seine Symbole wie Menschen-, Tier- und Vogeldarstellungen. Die meisten Forscher sind der Meinung, wenn das Schloss mehr als über vier Jahrhunderte unter dem kaspischen Meer nicht geblieben wäre, hätte es von dem Schloss wie von anderen Denkmälern auf Abscheron keine Spur gegeben. Bei den archäologischen Untersuchungen 1939-69 wurden unter den Ruinen des Schlosses über mehr 700 Schriftplatten gefunden.
Ein großer Teil des Schlosses ist aber leider der Erosion ausgesetzt. Nur ein Teil davon ist ungestört erhalten. Die Bauart des Schlosses bleibt jedoch unbeschädigt.
Elmin NURİ
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