Massaker an Aserbaidschanern: Im Kontext von Terrorismus und Besetzung
Niederlage des Iran gegen Russland ermöglichte Anfang des 19.Jahrhunderts Massendeportation der Armenier nach Südkaukasus und Aserbaidschan. Die Politik, Armenier im Südkaukasus zu unterbringen und sie in Obhut zu nehmen, war schon von Peter I. gestartet und später von anderen russischen Zaren fortgesetzt worden. Die infolge zweier Kriege zwischen Iran und Russland unterzeichneten Verträge Gulistan (12-10-1813) und Turkmantschai(10-02-1828) druckten aserbaidschanischer Geschichte einen verhängnisvollen Stempel auf. 200 Jahre Besetzung des Nordaserbaidschans durch Russen und Massendeportation der Armenier nach aserbaidschanischen Gebieten führten den Anfang des Terrors gegen aserbaidschanisches Volk und aserbaidschanische Kultur herbei. Bestimmungen des Friedensvertrags Turkmantschai räumten den Armeniern aus Iran das Recht ein, ungestört nach Aserbaidschan einzureisen. Und damit wurde den Armeniern tatsächlich eine solide Grundlage für Deportation nach aserbaidschanischen Gebieten verschafft. Hiermit wurden Armenier aus der Türkei und Iran nach aserbaidschanischen Gebieten deportiert und in Gebieten von Khanaten Eriwan, Nachitschewan und Karabach untergebracht. Den Massenzustrom und Unterbringen der Armenier in aserbaidschanischen Gebieten weisen zwar die Aufzeichnungen von dem bekannten russischen Dichter und Publizisten V. L. Velitschko nach: „Um Armenier nach Aserbaidschan einzuladen, war Oberst Lazarev zur Zeit von Paskevitsch in den Iran geschickt worden. Er forderte armenische Priester auf, nach Aserbaidschan umzusiedeln. Und hiermit folgten alle Angehörigen einer Kirche ihnen nach. Gemäß Friedensvertrag von Adrianopol wurden noch 100 000 Armenier aus der Türkei aufgenommen. Allein 70 000 Armenier wurden von Erzbischof Karabet aus Erzurum hergeführt".
Dies gesteht auch der radikale armenische Schriftsteller Zori Balayan in seinem Buch „The Hearth" ein, „Wenn es 1828 den bekannten Vertrag von Turkmantschai nicht gegeben hätte, wären die hunderten neu gebauten Nester nie vorhanden, die später zu modernsten Dörfern und Städten wurden. Allein im letzten Jahrzehnt (60-70-er Jahre) wurden über 200 000 Armenier ins Land gebracht".
Bekenntnis des Dramaturgen und Diplomaten A. S. Gribojedow führte die ähnliche Unruhe herbei: „Armenier ließen sich in großen Massen in Grundbesitzen der muslimischen Bevölkerung nieder". Nach Aussagen von Gribejodow wurden zwar die Muslime von den Siedlern verdrängt, wenn sie ihre gründliche Unzufriedenheit gegen sie zum Ausdruck brachten. Infolge armenischer Deportationen wurde einheimische Bevölkerung (Türken) nach und nach aus ihrer Heimat vertrieben. Gebiete der alten aserbaidschanischen Khanate (Eriwan und Karabach) wurden zur „Heimat" der fremden Armenier.
Unter Bezugnahme auf seine Studien in Tifliser Archiven schrieb F. Valehoqlu, „Nach der Unterzeichnung des Vertrags Gulistan, nämlich direkt nach der russischen Annexion Karabachs begannen Armenier mit Unterstützung ihrer Hetzer aggressives und gewalttätiges Verhalten gegenüber einheimischen Türken zu entwickeln, um sie aus ihrer eigenen Heimat zu vertreiben. Herzog armenischer Herkunft Valerian Medetov spielte auch eine große Rolle dabei. Er war damals „rechte Hand" Jermolovs und Gouverneur der Provinzen Karabach, Schirvan und Scheki. Eine Archivunterlage unter dem Titel „Illegale Aneignung von Grundbesitzen und Dörfern durch Medetov" aus den Jahren 1830-31 stellt uns eine Information von Mohammed Amir Alioqlu zur Verfügung. Die Information stellt dar, wie Medetov sich Schirvanli Mustafa Khans Eigentum, der in den Iran geflüchtet war, illegal aneignete. In der Archivunterlage war auch einige Informationen zum Beschwerdebrief von Mehdiqulu Khan Qarabaqli, in dem er darauf zeigte, dass Herzog Medetov auch an seiner Flucht in den Iran schuldig war. Selbst zur Zeit von Jermolov wurde Mehdiqulu Khan gezwungen, eigene Grundstücke Medetov zu schenken. Vertrag von San Stefano zwischen Russland und der Türkei 1877-78 brachte die „armenische Frage" wieder auf die Tagesordnung. Armenier nutzten den 61. Artikel des 1878 auf dem Berliner Kongress zwischen Rußland und westlichen Ländern unterzeichneten Vertrags geschickt aus. Die Phantasie „Großes Armenien" wurde zur ideologischen Propagandawaffe von Supermächten gegen Türkei. Obwohl diese kurze tragische Chronik unserer Geschichte das volle Ausmaß unserer Verluste und Opfer nicht darstellt, verschafft sie uns ein allgemeines Bild davon. Im Gegensatz zu Armeniern haben wir aber leider diese wahren historischen Begebenheiten als Gegenpropaganda gegen sie rechtzeitig nicht benutzen können. Die revolutionäre Lage 1905-07 In Rußland nutzten sie auch hinreichend effektiv. Bewaffnete armenische Einheiten überfielen die Städte Baku, Schuscha, Sangesur, Eriwan, Ordubad, Nachitschewan, Etschmiadsin, Dschavanschir und Qazax und verübten Massaker an Bevölkerung und vertrieben die Menschen aus der Heimat. Erste Etappe der „armenischen Frage", nach Aussagen des russischen Diplomaten V. Majevskijs, schafften die Armenier schon durch Intrigen und Hinterhalt. So daß sie sich hundert türkischer Orte bemächtigten und durch Gewalttat und Vertreibung die Zahl der Bevölkerung verminderten. Da die Archive und Quellen in der Sowjetzeit nicht zugänglich waren, konnten wir die Wahrheiten ans Licht bringen. Die Fakten und Zeugenaussagen über diese blutigen Tragödien schilderten der bekannte Schriftsteller M. S. Ordubadi (blutige Jahre) und Dichter M. M. Nevvab (1905-1906 armenisch-muslimische Kriege) in ihren Büchern dar:
„Armenische Frage", deren Kern Lüge, Hinterhalt und Anschlag ausmachten, schaffte sich schon seit 18.Jahrhundert einen festen Platz, und in der Folge wurde auf dem kaukasischen Territorium ein armenischer Staat gegründet, der seine Grenzen nach und nach ausdehnte".
Mit der bolschewistischen Fahne getarnt, fanden sie auch im Jahre 1918 Gelegenheit, ihre hinterhältigen Pläne zu erfüllen. Die Bakuer Kommune, deren Bestandteil größtenteils Armenier waren, begann im März 1918 unter Schahumjans Führung einen verbrecherischen Plan zur Verbreitung der Türken aus ganz Baku.
Die Erinnerung an die Massaker von 1918 in Quba, Schamachi und Baku bleibt in unserem Gedächtnis immer bewahrt.
Mirze Bala Memmedzadeh erinnert sich an diese blutigen Tage: „31.März 1918. An diesem Tag wurde in Baku viel Blut vergossen, Häuser geplündert und Frauen gefangen genommen. An jenem Tag wurde Bakuer Bevölkerung in eigener Heimat der Gefangenschaft ausgesetzt. An jenem Tag verwandelten sich Ölbrunnen um Baku in Blutbrunnen. Das sich gegen das Ufer waschende Meer wurde zum Blutmeer. An die Daschnaken-Einheiten gewandt, um die Moral der Türken zu zerbrechen, verursachten Schahumjans uns Sucharjews Blutbad in Baku". Allein wegen ihrer türkischen Herkunft wurden tausende aserbaidschanische Zivilisten umgebracht und ihre Häuser in Brand gesetzt. Außerdem fielen viele nationale architektonische Denkmäler, Schulen, Krankenhäuser, Moscheen und Gebäude der armenischen Bestialität zum Opfer.
Diese Politik der ethnischen Säuberung gegen aserbaidschanisches Volk, die erst mit Zustimmung des zaristischen Rußland begonnen und später von dem sowjetisch-bolschewistischen Rußland fortgesetzt wurde, begann ihre ersten Früchte zu tragen. So daß die armenische Republik 1918 gegründet wurde, sozusagen Minimumpflicht war schon erfüllt.
M. B. Memmedzade schrieb, daß diese hinterhältige Politik aus dem Norden stammte: „Wir haben mehrmals bemerkt, immer wenn Aserbaidschan durch Rußland bedroht wurde, setzten sich Armenier auch in Bewegung gegen uns. Sie wollten ihren Ansprüchen auf Karabach und Nachitschewan kein Ende setzen.
E. M. Toptschubaschov, der damals den Vorsitzenden-Posten im Parlament einnahm, berichtete über haltlose Ansprüche der Armenier auf Karabach: „ die von Armeniern auf Karabach erhobenen Ansprüche beschränkten sich nicht nur auf 5 oder 10 Dörfer. Es ging dabei um vier Bezirke-Schuschi, Dschavanschir, Dschebrail und Sangesur. Das war das Territorium eines Khanats, in dem die Zahl der muslimischen und armenischen Einwohner unterschiedlich war. Es könnte ohnehin von der absoluten Mehrheit der Armenier keine Rede sein, und darüber hinaus waren sie keine einheimische Bevölkerung, sondern siedelten sie nach dem russischen Krieg hier an. Armenier lebten in Karabach nicht mehr kompakt, sondern bildeten sie auch eine Mehrheit".
M. S. Ordubadi charakterisierte die Gründe des russisch-armenischen Bündnisses in jenen „blutigen Jahren": „Erster Grund war die Gründung des tyrannischen Komitees von Daschnaken, das im Kaukasus viele blutige Anschläge ausgeübt hatte. Zweiter war Gleichgültigkeit der einheimischen Beamten, die aus Angst vor armenischem Terror gegenüber anderer Seite ungerechtes Verhalten zeigte. Dritter war Bildungsmangel und Ahnungslosigkeit der Muslime. Vierter Grund war die Leidenschaft der Armenier nach der Autonomie".
Die von Stalin am 23.Dezember 1947 und dem 10.März 1948 unterzeichnete Verordnung des Ministerrates der UdSSR, die die Deportation der armenischen Kolchosbauer und so wie der anderen aserbaidschanischen Einwohner in die Transkaukasische Senke festschrieb, war ein nächstes Verbrechen der Sowjetunion an Aserbaidschanern. Nämlich 1948-1953 wurden Aserbaidschaner durch Sowjetunion aus ihrer Heimat deportiert, und hiermit wurde Armenier eine Möglichkeit bereitet, zu einem monoethnischen Land zu werden. Infolge des 1988 in Karabach durch Armenier begonnenen und bis heute bestehenden Konflikts wurden etwa eine Million Aserbaidschaner aus den Häusern und Heimat vertrieben. Die am 20. Januar 1990 in Baku und 26-27.Februar 1992 in Chodschali ausgeübten Massaker waren Fortsetzung von dem vor 200 Jahren begonnenen Völkermord durch Armenier an Aserbaidschanern.
„Infolge dieses Angriffskrieges wurden 360 km aserbaidschanische Grenzen verletzt und 198 km iranisch-aserbaidschanische Grenzzonen von Horadiz bis Zengilan von Armenien unter Kontrolle genommen. Nach der Besetzung wurden allein 50 Aserbaidschaner aus 57 Siedlungen in Berg-Karabach vertrieben, und überdies wurden 7 Bezirke um Berg-Karabach belegt. Armenische Besetzung verursachte etwa eine Million von aserbaidschanischen Flüchtlingen. Im Verlauf des Krieges wurden 890 Städte, Dörfer und Siedlungen, 102 000 Wohnhäuser, 7 000 öffentliche Gebäude, 693 Schulen, 695 Krankenhäuser, 800 km Autobahnen, 160 Brücken, 2300 km Wasserleitungen, 156 000 Anbauflächen und 464 historische Denkmäler und Museen erobert, geplündert und in Brand gesetzt".
31. März wurde von dem Präsident Hajdar Alijev zum Tag des Genozids an Aserbaidschanern erklärt
Nigar Sultanli
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