Dilare Nagiyeva: „Es war der größte Wunsch meines Großvaters, in Aserbaidschan ein aufgeklärtes Volk zu haben."
Musa Nagiyev war einer der 11 reichsten Millionäre in Baku, die Anfang des 20.Jahrhunderts mit Erdöl ein großes Vermögen aufbauten. Sein Name ist durch zahlreiche Wohltätigkeiten bekannt.
Seine Enkelin, die Doktorin der historischen Wissenschaften, Dilara Nagiyeva erforscht das Leben und Aktivitäten Musa Nagiyevs. So kamen wir miteinander ins Gespräch. Und erzählte sie uns dabei von Handlungen und Wohltätigkeiten ihres Großvaters und sowie den Häusern, die mit seinem Geld errichtet wurden.
Aus dem Gespräch mit Dilara:
„Mein Großvater hat 98 Häuser in Baku bauen lassen. Ich habe eine Liste der Häuser erstellt. Sie enthält die Namen der 62 Häuser, die ich bis heute festgestellt habe. 32 davon dienen heute als Verwaltungsgebäude. Das sind zum Beispiel die Staatliche Universität für Wirtschaft, die damalige Staatsanwaltschaft Baku, das Militäramt, der staatliche Energiekonzern Aserbaidschans SOCAR, das Ministerium für Gesundheit, das Amt für Angelegenheiten der Diaspora, der Strafgerichtshof, die Martin-Luther-Kirche, das Institut für wissenschaftliche Forschungen und Pädiatrie, das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie und andere Einrichtungen und Krankenhäuser.
Für den Bau der Häuser spendete Nagiyev am meisten Geld unter den 11 Millionären. Darüber hinaus ließ er eine Realschule und viele Gasthäuser und Krankenhäuser in Baku bauen. Mit seiner Barmherzigkeit und Wohltätigkeiten wollte er den Menschen nur in guter Erinnerung bleiben.
Mit 46 nahm er ein Erdölverarbeitungswerk in Garascheher in Betrieb. Und hiermit wurde er Millionär. Alle seine Interessen opferte er für das Wohl des Volkes und spendete viel Geld dafür.
Baum Bau vieler eigenartiger Gebäude in Baku setzte er auch seine eigenen Ideen ein, womit er westliche und östliche Bauelemente in Verbindung bringen konnte.
Die Architekten der Gebäude, die Anfang des 20.Jahrhunderts mit Nagiyevs Geld gebaut wurden, waren meistens Polen. Sankt Petersburg wurde von französischen und italienischen Architekten errichtet. Die Pracht und Vielfacht der europäischen Architektur wurde jedoch von polnischen und deutschen Baumeistern nach Baku gebracht. Die 4 Architekten, Josef Ploschko, Jevgeniy Skibinskiy, Josef Goslavskiy und Brunovitsch Kazimir, waren die Erbauer der meisten architektonischen Meisterwerke in Baku.
Außerdem war Nagiyev Mitglied und Förderer der Bakuer muslimischen Wohltätigkeitsgesellschaft und auch vieler anderer Wohltätigkeitsvereine.
Bei der Errichtung der Gebäude wurde neben dem europäischen Baustil auch die östliche Baukunst angewandt. Bei der Planung und Design machte Nagiyev selbst viele Vorschläge und Empfehlungen, die bei den Architekten auf ziemlich großes Interesse stießen.
Um den Entwurf des Palastes „Ismailliye" anfertigen zu lassen, schickte M. Nagiyev 1905 den Architekten Ploschko nach Venedig. Etwa drei Jahre blieb Ploschko dort und sammelte viele Kenntnisse zur gotischen Architektur. Auf der Grundlage des Entwurfs des Palazzo Contarini del Bovolo wurde am 21. Dezember 1908 die Bauarbeiten eingeleitet. Am 7.April 1913 waren die Bauarbeiten des Palastes „Ismailiyye" bereits abgeschlossen.
Für die Bauarbeiten der Zwillingsbauten in der Nähe von Metro 28. Mai beauftragte Nagiyeb den Architekten Ploschka. Am Ende seines Lebens war Nagiyev jedoch mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Er starb im Jahr 1919. Trotz aller seiner Wohltätigkeiten war er auch nach seinem Tod unfair behandelt. Als letzten Wunsch hatte er geäußert, dass er in Karbala, beim Grab seines Sohnes, bestattet werden wollte. Wegen des Mangels an Geld ließ aber sein Bruder Aga Ali ihn auf dem Friedhof Tschemberkent bestatten."
Elmin NURİ
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