Der Film "Arşın mal alan" feiert sein 70-jähriges Jubiläum

Der Film "Arşın mal alan" feiert sein 70-jähriges Jubiläum

Auf der Grundlage der gleichnamigen Operette des genialen aserbaidschanischen Komponisten Üzeyir Hacıbəyli wurde 1945 der Film "Arşın mal alan" gedrehtMit Unterstützung von Haydar-Aliyev-Stiftung wurde der Film restauriert und farbig gemacht. Zwar heutzutage gewinnt der Film an Popularität unter den Zuschauern in aller Welt.

Das Jahr 1944. Rote Armee befreit Europa.

Und Stalin beauftragte die sowjetischen Filmemacher, in ihren Filmen den Gewinner, die mächtige Sowjetunion, die den Nazismus besiegt und viele Länder befreit hatte, zu loben. Genauer gesagt, Hollywood-Filme mussten hinter sich werden. Wie immer war der Befehl kurz und unverständlich. Die zu drehenden Filme mussten Hollywood-Filme hinter sich lassen. Leiter aller Filmstudien im Lande krempelten die Ärmel hoch, trotzdem gelang es nur dem "Azərbaycanfilm", im Jahr 1945 diesen gezielten Film zu drehen. Der glänzende Erfolg des Filmes „Arşın mal alan" erweckte überdies das Interesse Europas an der Sowjetunion. Der Film wurde in 140 Ländern präsentiert und brachte der Sowjetunion in kürzester Zeit viel Geld ein. Auftrag des Führers war erfolgreich erledigt, und hiermit öffneten  europäische asiatische und amerikanische Filmmärkte ihre Pforten für sowjetische Filme.

Der Film wurde erst 1945 im Fernsehen gezeigt.                   

Im ersten Jahr seiner Vorführung im Fernsehen genoss der Film "Arşın mal alan" eine große Popularität in aller Welt. Er wurde in 86 Sprachen übersetzt und in ca. 140 Ländern gezeigt. Nur in der Sowjetunion guckten in 6 Wochen 16 Millionen Zuschauer den Film an. Allein das Budget der aserbaidschanischen und russischen Version des Filmes betrug zu dieser Zeit ca. 5 Millionen 807 Tausend sowjetischer Rubel. In ersten zwei Jahren flossen ins Land etwa 5 Milliarden Rubel. Aus dem Ausland wurden 1947 viele Maschinen und Geräte für metallurgische Fabrik durch dieses Geld gekauft. Über diese 5 Millionen Rubel hinaus profitierte das Land auch viel Geld von der Vermietung des Filmes.  Mit dem Erfolg vom Film "Arşın mal alan" verschafften sich auch die anderen russischen Filme mehr Akzeptanz im Ausland. Infolge des unersetzlichen Dienstes des Filmes wurde Sowjetunion auch als Produzent von optimistischen Filmen anerkannt. Auf den Erfolg des Filmes befahl Mao Zedong, zwar die chinesische Version des Filmes zu drehen, und diese chinesische Version nannte sich „Liebe unter dem Kopftuch".     

 

Ein exzellenter Image-Maker

Stalin war der erste, der das Potential des Filmes unterstrich. Der Film wurde aber erst vom Kunstrat nicht anerkannt. Kritiker dachten, der Film sei gegen die Wahrheiten der Sowjetunion gerichtet, und da er bourgeoises Leben darstelle, würde er bei sowjetischem Volk auf keine Akzeptanz stoßen.

Mitglieder des Kunstrates begründeten ihre Vorwürfe damit:

„Wir haben alle Helden dieses Filmes im Zuge der Revolution und auch im Jahre 1937 erschossen. Alle Charaktere in diesem Film sind unsere Feinde. Aus dem Film kann man aber sich diese Schlüsse ziehen, als wären sie alle sehr freundliche nette kluge und gebildete Menschen. Wenn wir den Film ins Fernsehen kommen lassen, dann heißt das, daß sich die Bolschewiki damals geirrt hätten, und die Verfolgung der Führungsschicht bis vor der Revolution wäre ein Verbrechen, und die sowjetische Regierung hätte diesen netten Menschen umsonst das Leben zerstört".   

Allerdings war es aber so.    

Allein der renommierte Regisseur Sergei Eisenstein widersprach der vom Kunstrat getroffenen Entscheidung und beharrte darauf, den größten sowjetischen Filmkritiker Stalin von seiner persönlichen Haltung zur Entscheidung vom Kunstrat zu berichten. Bei den Diskussionen zeichnete er übrigens Spottbilder von den Mitgliedern des Rates, und später benannte er diese Reihe von Bildern „Ausschweifung in den Zeiten der Cholera". Regisseur des bekannten Filmes „Panzerkreuzer Potemkin" sagte, daß "Arşın mal alan" die ganze Welt erobern werde und forderte noch beharrlich auf, Stalin davon zu erklären, daß er mit der Entscheidung des Rates nicht einverstanden sei. Stalin wurde unbedingt davon berichtet, und nach einer Weile, kurz vor dem Jahrestag der Oktoberrevolution  befahl er, den Film ihm zu zeigen. Jdanov und der damalige Chef des Staatskomitees für Kinematographie brachten den Film zu ihm ins Landhaus. Er sah den Film dreimal hintereinander an und konnte sein Erstaunen hierüber nicht verheimlichen und dann erklärte den Menschen um ihn herum: „Sehr gut, dieser Film ist für Volk von großer Bedeutung, und die Helden des Filmes sind auch ausgezeichnet".

Im Filmstudio in Taschkent, wo die führenden Moskauer Regisseuren arbeiteten, wurden viele Filme gedreht, die auch Hollywood-Filme hinter sich lassen können hatten. „Arşın mal alan" war trotzdem aber der einzige, der dabei Erfolg hatte.

 

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